Am Smaragdenen Fluß
Tief in den Julischen Alpen entspringt ein Fluss, der sich mit Recht rühmen darf, einer der schönsten Europas zu sein.
Am Fuße des Vrsič Massivs im slowenischen Triglav Nationalpark, tritt die Soča aus einer Karstquelle – je nach Regenfällen als sprudelnder Wasserfall oder aus Felsspalten sickernd ans Tageslicht.
Auf ihrem 136 km langen Weg durch eine nahezu paradiesische Landschaft überwindet sie 1100 Höhenmeter, um sich in Italien als „Isonzo“ mit dem Adriatischen Meer zu vereinen.
Nun könnten viele andere Alpenflüsse ebenfalls für sich in Anspruch nehmen die Landschaft durch ihre Existenz zu verschönern, wäre da nicht diese Farbe…
Gleich einem Aquamarin, Türkis oder Smaragd schlängelt sich die Soča mal gemächlich, mal durch enge Schluchten rauschend in ihrem Bett aus weißem und ockerfarbenen Kalkstein, der ihre Farbenpracht auf feinste Weise unterstreicht.
Auch die nüchterne wissenschaftliche Erklärung diese Farbphänomens, die von Grünalgen und der Lichtstreuung an feinsten Kalksteinpartikeln berichtet, schmälert den Sehgenuss in keinster Weise.
Die wohl schönste und angemessene Art, sich der Soča zu nähern ist, sie per pedes zu erkunden. Die Wanderung auf dem Soča Pot, der von der Quelle bis zum über 20 km entfernten Bovec führt, offenbart ein unvergleichliches Naturerlebnis.
Umrahmt von über 2000 m hohen bizarren Felsformationen, sanften Blumenwiesen, auf denen Enzian und Orchideen gedeihen, geheimnisvoll wirkenden Schluchten, die in Höhlen und Wasserfällen enden und Nebenflüsschen, die ihrer berühmten Schwester in ihrer Schönheit kaum nachstehen, erschließt sich dem aufmerksamen Wanderer ein nahezu unberührtes Naturparadies.
Zu schön, um es nur einmal zu besuchen...